Das Bundesamt für Katastrophenschutz informiert:
Liebe Mitbürger,
unvermittelt, ohne Vorwarnung und entgegen bisheriger Erfahrungen wird unser Land ausgerechnet jetzt im Winter einer weiteren, schweren Prüfung unterzogen: Es ist kalt. Wir vom Bundesamt für Katastrophenschutz haben deshalb ein paar Überlebensregeln für Sie zusammengestellt.
Verhalten bei Kalt
– Wenn Sie feststellen, dass es auch in ihrer Gemeinde kalt geworden ist, denken Sie daran: Nicht jeder ist so gewitzt wie Sie! Helfen Sie weniger aufmerksamen Mitbürgern, indem Sie jedem Satz, den Sie heute sagen, ein „Brrr, kalt geworden, ne?“ oder ein „Huiuiui, was ne Kälte!“ voranstellen. Sie könnten so Menschenleben retten.
– Autofahrer über 60 Jahren drosseln bitte ab sofort ihre Geschwindigkeit auf 20 km/h und behalten diese bei, bis die ersten Maikäfer auf der Scheibe landen. Sollten – wovor uns Gott schützen möge – auch noch mehr als drei Schneeflocken fallen, bitte das Auto sofort quer stellen, aussteigen und auf den ADAC warten.
– Muten Sie Ihrem Körper keine starken Temperaturschwankungen zu! Die Deutsche Bahn hat aus diesem Grund die im Somer ausgefallen Klimaanlagen rechtzeitig repariert und wird wieder bis Mitte Februar alle ICE-Abteile auf minus zwei Grad herunterkühlen.
– Zur Erhaltung der Stimmung im Land prämieren wir wieder jedes zehnmillionste Schneefoto bei Facebook mit 5 Euro. Damit auch Deutsche, die gerade im Urlaub sind, an der Aktion teilnehmen können, wird ebenfalls jedes zehnmillionste Foto von Füßen am Strand belohnt (Bitte unbedingt den Codesatz: „Und bei euch so? *Zwinkersmiley*“ anfügen!) Zur Finanzierung dieser Maßnahme hat die Bundesregierung einen Sonderfonds von 8 Millionen Euro eingerichtet.
– Alle Hausmeister und Hausbesitzer im Land werden aufgerufen, ab heute wieder jeden Morgen eine 14 Zentimeter dicke Schicht aus Streusalz, Sand und Kies vor ihrem Haus auszubringen (Faustregel: ein handelsüblicher Chihuahua sollte darin verschwinden). Achtung: Diese Aktion ist Teil der winterlichen Folklore in Deutschland und von der tatsächlichen Anwesenheit von Glatteis oder Schnee völlig unabhängig.
– Bitte denken Sie auch an die ärmsten Mitglieder unserer Gesellschaft: Menschen mit tätowierten Waden. Um eine durchgehende Sichtbarkeit ihres Hautschmucks zu gewährleisten, tragen diese oft auch bei Minustemperaturen kurze Hosen. Wenn Sie so einen Mitbürger sehen, nehmen Sie sich bitte ein paar Minuten Zeit und rubbeln ihm die Wade warm (Nicht daran lecken – Zunge könnte haften bleiben!).
Mit diesen einfachen Regeln sollten wir alle die schwierigste Zeit überstehen. Und nicht vergessen: Der plötzlich Kälteeinbruch bietet auch Chancen. So haben eher dröge Zeitgenossen mal wieder die schöne Gelegenheit, durch die millionenfach erprobte Gesprächseröffnung: „Ha, wo isse denn jetzt, die globale Erwärmung?“ als besonders pfiffig zu erscheinen.
Wir wünschen alles Gute!