Frühling! Sonne! Die Natur erwacht und Spiegel online jubelt schon: „Bestes Flugwetter für Kraniche!“ Aber an wen denkt mal wieder niemand? Richtig: An die Kranich-Allergiker.
Denn jetzt, wo wieder vermehrt Kraniche in der Luft sind, beginnt für diese Menschen ein wahres Martyrium. Oft reicht es schon, wenn ihnen ein einziger Kranich ins Gesicht fliegt. Dann reagieren sie mit stark geröteten Augen oder einer geschwollenen Nase. Alltägliche Frühlingsaktivitäten wie an Kranichen schnuppern oder mit Anlauf durch eine Wiese voller Kraniche rennen? Für Allergiker völlig undenkbar.
Hinzu kommt, dass viele von ihnen unter sogenannten Kreuzallergien leiden: Wer empfindlich auf Kraniche reagiert, verträgt oft auch Heckenscheren und Flammenwerfer nicht besonders gut. Bloßer Kontakt mit diesen kann zu schlimmen Hautreizungen und sogar offenen Wunden führen.
Wer unsicher ist, ob er selbst an einer Kranich-Unverträglichkeit leidet, kann dies mit einem sogenannten Prick-Test herausfinden. Dazu wird die Haut der Probanden auf dem Rücken leicht angeritzt und ein toter Kranich mit einem großen Heftpflaster auf den Rücken geklebt. Nach vier Tagen wird das Heftpflaster abgenommen. Wenn dann starke Rötungen erkennbar sind, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit von einer Allergie ausgehen. Oder der Kranich hat noch gelebt.
Doch auch, wenn eine Überempfindlichkeit nachgewiesen ist, muss man sich nicht zu Hause verkriechen. Selbst starke Allergiker sind dem Kranich-Flug nicht schutzlos ausgeliefert! Experten raten, jeden Abend die Haare zu waschen und die Nase zu spülen, um zu verhindern, dass sich Kraniche darin verstecken. Außerdem hilft es oft, einem fliegenden Kranich einfach auszuweichen oder in den nächsten Tagen nicht zu viel Zeit auf Häuserdächern und Baumwipfeln zu verbringen.
Außerdem ist der Frühling (und damit auch die Kranichsaison) irgendwann vorbei und für die Allergiker brechen wieder ruhigere Zeiten an. Bleibt nur zu hoffen, dass die Betroffenen nicht auch noch an einer klassischen Sommerallergie leiden, wie zum Beispiel der weitverbreiteten Segelflugzeug-Unverträglichkeit.